Leserbrief-schreibende Apple- und Linuxfans
Ein Kommentar, keine Berichtigung zum Netzwelt-Artikel über Computerviren.
Redakteur Frank Patalong erklärt, "Wie man Wurm- und Virenversender wird", und schickt ein Postscriptum hinterher:Liebe Leserbrief-schreibende Apple- und Linuxfans: Ja, wir wissen, dass von solchen Viren in der Regel nur Windows-Systeme betroffen sind, und unsere Leser wissen das auch. Weit über 90 Prozent aller Virenprobleme betreffen nur die Betriebssysteme des Marktführers, der auch über 90 Prozent der Marktanteile hält: Die Masse macht ihn besonders attraktiv für Virenschreiber.Dies stimmt zwar, und das größte Sicherheitsrisiko sitzt vor dem Computer. Aber SPIEGEL ONLINE übersieht, dass das Betriebssystem des Marktführers im Gegensatz zu dem seiner Konkurrenten ab Werk fahrlässig unsicher konfiguriert ist, weil alle Anwender mit Administrator-Privilegien arbeiten und die ActiveX-Schnittstelle geöffnet ist, über die der Computer u.a. ferngesteuert werden kann. Hätte ein Autohersteller 90% Marktanteil mit einem unsicher konstruiertem Fahrzeug, wäre dies auch keine Entschuldigung dafür, dass es fast 100% aller Unfälle verursacht.
Vor allem könnte die Netzwelt-Redaktion ihre Leser aufklären, dass der Hauptschuldige an den Virenschwemmen Microsofts E-Mail-Programm Outlook Express ist. Es erlaubt sträflicherweise, Dateianhänge einfach per Doppelklick auszuführen. Außerdem schottet es E-Mail, Systemskripting und Adressbuch unzureichend voneinander ab. Mit fast allen Alternativprogrammen - z.B. dem freien Mozilla Thunderbird - ist E-Mail auch unter Windows ungefähr so virensicher wie unter MacOS und Linux.
Bei Web-Browsern rät SPIEGEL ONLINE seinen Lesern schon seit längerem zu Firefox oder Opera. Auch bei E-Mail-Software könnte die Netzwelt-Redaktion zum nötigen Umdenken beitragen.
6 Kommentare:
mozilla-produkte sollen ja auch nicht gerade sicher sein - aber wenigstens werden deren lücken schnell gefixt...
und linux bedeutet nicht sofort 100% sicherheit! es werden auch dort absichtlich einige tore zwecks userfreundlichkeit geöffnet,...
der grund, weshalb ich z.b. noch windows verwende ist, dass ich noch zu wenig ahnung von linux habe und damit sogar "gefährlicher" dran wäre...
An den Vorrender:
Da hast du nicht ganz unrecht, es kommt aber auch immer auf die Distribution an. Normalerweise ist eine neuinstallierte, aktuelle Distribution weitgehend sehr sicher konfiguriert. Klar ist, daß ein User hier viel an Löchern aufreissen kann, wenn er weiß wie oder wenn er macht ohne zu wissen wie.
Das größte Problem hingegen ist, daß die Leute glauben wollen, daß der Rechner läuft und sie sich nicht darum kümmern brauchen.
Doch für solche Leute empfiehlt sich eher eine Spielkonsole, die man an einen normalen VGA-Monitor anschließen kann, welche zusätzlich noch eine Art Office-Funktion mitbringt.
Das hauptsächliche Problem ist wirklich die Unwissenheit und die Ignoranz der User. Ein Auto bringt man auch nur alle zwei Jahre in die Inspektion. Der Vergleich hinkt, aber viele denken so.
Ich stimme zu, dass man sich immer auf dem Laufenden halten sollte, Patches installiert und Virenscanner / Firewall aktualisiert.
Aber ist es denn aus der Sicht des normalen, unbedarften Anwenders so unverständlich, dass er einfach nur kommunizieren und surfen möchte und nicht - wie die Profis - vom Kriegszustand ausgeht?
Und wie wir alle wissen ist für den _ersten_Internet-Wurm definitiv nicht MS verantwortlich.
Also ich kann beim besten Willen keinen Zusammenhang zwischen dem zitierten Postscriptum und Eurem Artikel feststellen.
Alles im Zitat genannte stimmt.
Alles von Euch geschriebene auch.
Aber ich sage ja auch nicht zu einem "Der Himmel ist blau." "Aber Wasser ist nass."
mozilla-industrialstein ach bein zootenflagen. orfen dorfen mootenhagen ze ach bloogenflagen.
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