GNU-Haarigkeiten
Missverständliches über freie Lizenzen.
Ein Detail, aber vielleicht doch erwähnenswert: Im heutigen Netzwelt-Aufmacher über kostenlose Lehr- und Fachbücher im Netz schreibt Holger Dambeck, dass die "Wikibooks" des Wikimedia-Projekts "unter einer sogenannten GNU-Lizenz veröffentlicht" werden, "wie unter anderem auch der Quellcode des Betriebssystems Linux".Sofern Linux als gesamtes Betriebssystem gemeint ist, stimmt dies nicht, denn für viele seiner Komponenten - etwa die graphische Ebene X11 - gelten andere freie Lizenzen. Ist nur Linux im engeren Sinne des von Linus Torvalds entwickelten Betriebssystemkerns gemeint (der sich zum Gesamtsystem ähnlich verhält wie ein Motor zu einem Auto), so steht dieser zwar unter einer GNU-Lizenz, doch nicht nur im Quellcode, wie die SPIEGEL ONLINE-Formulierung suggeriert. Dieselbe Lizenz, mit denselben Rechten und Spielregeln, gilt auch für ein fertig kompiliertes Linux.
Und zu guter letzt verwischt in der Formulierung des Netzwelt-Redakteurs, dass Wikipedia und Wikibooks unter einer anderen GNU-Lizenz stehen als Linux, nämlich der GNU Free Documentation License statt der GNU General Public License.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
<< Home