Angriff der Übersetzungs-Hacker
Wieder einmal hat SPIEGEL ONLINE Mühe beim Abschreiben von Agenturmeldungen.
Unter der Überschrift "Hackerangriff auf US Air Force" berichtet SPIEGEL ONLINE von einem Computer-Eindringling, der sich Zugang zu einer Datenbank der US Air Force verschaffte, in der Namen, Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern und Lebensläufe von rund der Hälfte ihrer Offiziere gespeichert waren. In der umgeschriebenen Meldung (hier das englische Original von Reuters) wird nicht nur Master Sergeant Randy Mitchell zu "Mitchel" mit einem "l". Es ist auch von einem "legalen Passwort" die Rede, das dem ungebetenen Besucher Zugang verschafft habe - und beim Lesen die Frage provoziert, was denn ein illegales Passwort sein möge. Die Antwort: eine Fehlübersetzung aus dem englischen Originaltext, in dem von einem "legitimate password", einer regulären Nutzerkennung, die Rede ist.Die Schlagzeile vom "Hackerangriff" schließlich ist zumindest fragwürdig. Über den Fall ist noch nichts bekannt außer der Tatsache, dass sich jemand mit fremder Kennung ins System eingeloggt hat. Hypothetisch könnte es die Großmutter eines Air Force-Offiziers gewesen sein, die eine Notiz mit der Nutzerkennung in seiner Kleidung fand. Von Mr. Mitchell zumindest stammt die Aussage: "The system was not hacked". Auch die SPIEGEL ONLINE-Überschrift vom "Identitätsklau" ist seinen Angaben nach unbestätigt: "Thus far there has been no evidence of identity theft related to this incident".
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